- Verlängerung der Schulschließungen unvermeidlich
- Fortsetzung des Distanzunterrichts stellt enorme Belastung dar
- Kein „Corona-Jahrgang“ mit Not-Abitur in NRW
Düsseldorf. Der Philologen-Verband Nordrhein-Westfalen (PhV NW) trägt die Entscheidung der Landesregierung mit, die Schulen bis Mitte Februar geschlossen zu halten. „Dieser Schritt ist, pädagogisch betrachtet, sehr bedauerlich, aber angesichts der jüngsten Entwicklung des Infektionsgeschehens folgerichtig“, so die Landesvorsitzende Sabine Mistler. Der Schutz und die Gesundheit aller an Schule Beteiligten müssen jetzt aus Sicht des PhV NW im Vordergrund stehen. „Dabei sind wir uns der Belastungen bewusst, die damit für Schülerinnen und Schüler, Eltern sowie für die Lehrkräfte verbunden sind“, sagt Sabine Mistler. Die Rückmeldungen aus den Schulen zeigen, dass die Arbeitsbelastung der Lehrerinnen und Lehrer im Distanzunterricht durchaus höher ist als im Präsenzunterricht. „Das Engagement der Kolleginnen und Kollegen ist unglaublich hoch und geht weit über die reine Unterrichtsverpflichtung hinaus“, stellt Sabine Mistler klar.
Das Land und die Schulträger fordert der PhV NW auf, schon jetzt die Vorbereitungen dafür zu treffen, dass Präsenzunterricht möglichst bald wieder stattfinden kann. Hierbei sind neben den jüngeren Schülerinnen und Schülern insbesondere auch die Belange der Abschlussklassen in den Blick zu nehmen. „Wir hoffen sehr, dass die weitere Entwicklung der Pandemie eine reguläre Durchführung von Abiturprüfungen im Jahr 2021 zulässt. Das Abitur ist mehr als nur eine Abschlussprüfung. Es ist ein wichtiger persönlicher Entwicklungsschritt für jeden Abiturienten und jede Abiturientin. Das Abitur 2021 darf daher weder ausgehöhlt noch in seinem Anspruch reduziert werden. Jede Schülerin und jeder Schüler soll sich darauf verlassen können, dass auch das Abitur 2021 als vollwertiger Schulabschluss bundesweit anerkannt wird“, so die Landesvorsitzende.
Gedankenspielen über alternative Szenrien erteilt der PhV NW zum jetzigen Zeitpunkt eine klare Absage. Sofern die Abschlussklassen Mitte Februar wieder in Präsenz unterrichtet werden können, sieht der PhV NW das Abitur 2021 nicht gefährdet. In Abhängigkeit vom Infektionsgeschehen müssen gegebenenfalls alternative Präsenzunterrichtsmodelle geprüft und ermöglicht werden. „Allen Beteiligten muss jedoch klar sein, dass dieses Schuljahr kein normales Schuljahr ist. Den besonders schwierigen Lernbedingungen der angehenden Abiturientinnen und Abiturienten muss bei der Durchführung der Abschlussprüfungen Rechnung getragen werden“, fordert Sabine Mistler. Der PhV NW begrüßt, dass er sich mit seiner Forderung nach mehr Auswahlmöglichkeiten bei den Abituraufgaben durchsetzen konnte. Damit pandemiebedingte Nachteile für die Schülerinnen und Schüler vermieden werden, ist jetzt das NRW Schulministerium gefragt, die richtigen Weichen zu stellen und eine belastbare Planung für die Abiturprüfungen 2021 vorzulegen.
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Über den Philologen-Verband Nordrhein-Westfalen:
Der Philologen-Verband Nordrhein-Westfalen (PhV NW) setzt sich als Lehrerverband für den Erhalt einer qualitativ hochwertigen gymnasialen Schulbildung mit dem Abschluss des Abiturs ein. Das Abitur soll Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf ein Universitätsstudium vorbereiten. Mit dem Einsatz für ein begabungsgerechtes, vielgliedriges Schulsystem und dem Fokus auf eine vertiefende Allgemeinbildung, sollen diese Ziele erreicht werden.
Der Philologen-Verband NW ist der zweitgrößte Lehrerverband des Deutschen Philologenverbandes (DPhV) mit Sitz in Düsseldorf. Die Landesvorsitzende ist Sabine Mistler. Der PhV NW ist unter dem Dach des Deutschen Beamtenbundes (dbb) organisiert. Der Philologen-Verband Nordrhein-Westfalen engagiert sich darüber hinaus in zahlreichen schulpolitischen Gremien.
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